Apostroph


»Herr Jandl, woher stammt die­ser schreck­li­che Geruch?« – »Ottos Mops kotzt.«

Der Wie­ner Herr Jandl wuss­te noch, dass sein Otto ein Genitiv‑s ohne Wei­te­res ver­trägt, also zumin­dest ohne Apo­stroph. Anders als ein Jens: Hät­te der einen kot­zen­den Mops, lau­te­te die ent­spre­chen­de Beschrei­bung »Jens’ Mops kotzt«. Das wäre zwar gänz­lich ohne laut­ma­le­risch-poe­ti­sche Poin­te, aber immer­hin sprach­lich voll­kom­men kor­rekt. Im Unter­scheid etwa zu Kers­tins Box­stu­dio, die sich aus sprach­li­chen Grün­den den Apo­stroph vehe­ment ver­bit­ten muss.

Der Duden weiß es natür­lich genau (sogar online): Namen erhal­ten bspw. beim Geni­tiv anstel­le der Endung ‑s einen Apo­stroph, wenn sie in der Grund­form auf »s, ss, ß, tz, z, x, ce« enden und ohne Arti­kel oder Pro­no­men ste­hen (Regel D 16).

Also eigent­lich ganz ein­fach: »Fran­zis­kas Frit­ten­schmie­de« ohne, »Franz’ Frit­ten­schmie­de« mit, aber nur, wenn nie­mand (heu­te als leicht gestelzt emp­fun­den) von »des Franz Frit­ten­schmie­de« spricht.

Sind noch Fra­gen offen? Unter lek­to­rat (at) michael-sellhoff.de – sie­he auch Kon­takt – war­tet Hilfe.

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